Upton Sinclair: Der Dschungel


Upton Sinclair

Es wird von vielen Intellektuellen leger dahingesagt, Literatur könne nichts verändern. Nun, ich freue mich, elegant den Gegenbeweis antreten zu dürfen. Mit einem der besten Romane des 20. Jahrhunderts, den der grandiose Schweizer Unionsverlag, neu aufgelegt hat.

Der amerikanische Autor, Pulitzer-Preisträger, Enthüllungsjournalist und Politaktivist, Upton Sinclair, hat mit seinem Buch “Der Dschungel”, die unsäglichen Schweinereien in den Schlachthöfen Chicagos aufgedeckt. Wenige Monate nach Erscheinen des Romans verabschiedete der US-Kongress das erste Gesetz für hygienische Fleischverarbeitung. Und mehr noch: Das Buch wurde zum literarischen Symbol des gewerkschaftlichen Widerstandes. Bei Demonstrationen und Versammlungen trugen es viele Arbeiter in ihren Hosentaschen um bei Auseinandersetzungen auf die entsprechenden Stellen in der Lektüre hinweisen zu können.

Zur Handlung:

Der litauische Einwanderer Jurgis Rudkus kommt mit seiner Verlobten um 1900 nach Amerika, ins gelobte Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wie viele andere findet auch er Arbeit in den Schlachthöfen Chicagos, doch die Hygiene- und Sicherheitsstandards sind so niedrig, die Anforderungen so so hoch und die Bezahlung so erbärmlich, dass die Immigranten kaum eine Chance auf ein vernünftiges Leben haben. Nachdem seine Familie durch mehrere Tragödien zerstört wird, ist er gezwungen, auf illegalen Wegen Geld zu verdienen. Nach und nach erkennt er die Notwendigkeit, für Reformen und ein besseres leben zu kämpfen.

Upton Beall Sinclair wurde am 20. 9. 1878 in Baltimore, Maryland, geboren, gestorben am 25. 11. 1968 in Bound Brook, New Jersey.

1906 erscheint “The Jungle” in den USA und im gleichen Jahr unter dem Titel “Der Sumpf” in Deutschland.

30.000 Dollar seines Honorars investierte Sinclair in die Helicon Home Colony, eine utopische Kommune in New Jersey. Diese brennt jedoch, verursacht wahrscheinlich durch einen Brandanschlag von rechtsradikalen Gegnern, bereits vier Monate später nieder.

Später erschienen die Romane “Sklaverei”, “König Kohle”, “Öl”, “Alkohol”.

1914 wirkt Sinclair an der Verfilmung des Romans “Der Dschungel” mit. Sinclair ist Anhänger des Kinos.

Upton Sinclair kandidiert mehrmals für politische Ämter. Als Mitglied der Sozialistischen Partei für das Repräsentantenhaus (1916/1920) sowie 1922 für den Senat. 1926 und 1930 tritt er ohne Erfolgsaussichten bei den Gouverneurswahlen in Kalifornien an. 1934 wechselt Sinclair dann zur Demokratischen Partei und wird als deren Kandidat für die Gouverneurswahlen in Kalifornien aufgestellt. Er unterliegt dem republikanischen Amtsinhaber Frank Merriam.

Jack London gehörte zu den größten Verehrern Sinclairs. George Bernard Shaw schlug Sinclair für den Literaturnobelpreis vor.

Theodore Roosevelt prägte für Sinclair und andere sozialkritische Autoren den Schimpfnamen Muckracker (Schmutzaufwühler, Nestbeschmutzer).

“Heute liest sich dieses furiose Epos über Lohnsklaven, Einwandererfamilien und Sozialisten wie das Drehbuch zu einem Film über den Urknall des Klassenkampfes” Adrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung.
[Maximilian Huber]

 

Autor:      Upton Sinclair

Titel:       Der Dschungel

Verlag:    Unionsverlag

Preis:       Euro 14,40