Texte von Maximilian Huber

Maximilian Huber: Travnicek und das Neue Wiener Neustadt

DER FREUND  Travnicek, was halten Sie von Wiener Neustadt

TRAVNICEK  Da müssen S´mich nachdenken lassen - - Nix.

FREUND  Aber Travnicek, merken Sie nicht den ungeheuren Aufschwung, den die Stadt genommen hat?

TRAVNICEK  Mitnichten. – Wiener Neustadt bleibt Wiener Neustadt.

FREUND  Na also -

TRAVNICEK  Furchtbarer Gedanke ...

FREUND  Die emsige Tätigkeit, die gewaltige Aktivität, die diese Gemeinde auszeichnet -

TRAVNICEK  Gemein bin i no lang net weg´n dera Gemeinde -

Maximilian Huber: Travnicek und das Neue Wiener Neustadt

DER FREUND  Travnicek, was halten Sie von Wiener Neustadt

TRAVNICEK  Da müssen S´mich nachdenken lassen - - Nix.

FREUND  Aber Travnicek, merken Sie nicht den ungeheuren Aufschwung, den die Stadt genommen hat?

TRAVNICEK  Mitnichten. – Wiener Neustadt bleibt Wiener Neustadt.

FREUND  Na also -

TRAVNICEK  Furchtbarer Gedanke ...

FREUND  Die emsige Tätigkeit, die gewaltige Aktivität, die diese Gemeinde auszeichnet -

TRAVNICEK  Gemein bin i no lang net weg´n dera Gemeinde -

Maximilian Huber: Der Heuler

Die poetische Reise eines Unzufriedenen durch Land und Zeit

    Ich sah die besten Köpfe meiner Generation, vertrieben durch die Kugeln aus den Kellerstüberln, zerstört durch Inzucht und Gemeinheit, rasen auf den nassen Landstrassen

in die tausendäugigen, hysterischen Städte, um dort.................zu versteinern.

    Engelsgleiche Hipsterköpfe verbrennen lichterloh den Treibstoff in ihren Koks- und Crystal-Meth-Hirnen, um weiterzutanzen, den Rund-um-die-Uhr-Beat der börsennotierten Shareholder, in ihren goldenen Tanzsälen, um dort...................zu verglühen.

Maximilian Huber: Die Riesenschlange im Sack gehabt und wieder herausgelassen

Paris – Ein Fest fürs Leben?

1

   Der alte Hasenfranz war noch ein junger Bauer, als er in das internationale Reisebüro des Braunauer Unternehmers, des unaussprechlichen Schickelgruber, eintreten musste. Und so begab es sich, dass er sich 1939 als Adjutant des Hauptmannes Ernst Jünger, am Westwall gegenüber der Maginot Linie wiederfand. Adjutant war vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt, er durfte aufgrund seiner beruflichen Vorbildung die Pferde des Kriegshelden füttern, tränken und bis zur Reinlichkeit streicheln. Und so verschlug es unseren Schwejk und seinen Dienstgeber nach Paris.

Maximilian Huber: Margarete und Rudl in der Revolution

I.

  „Gebt obacht, welche Teufel ihr in eure Stadt holt! Und denkt nach, wie ihr sie bei Bedarf wieder loswerdet!“. Der Redner der kommunistischen Partei Österreichs, Johann Koplenig,  brüllte seine Worte in den vollgerammelten Eichensaal in Wien Favoriten. Die junge Architektin Margarete applaudierte heftig und stieß in ihrer revolutionären Erregung mit ihrem gutaussehenden Nachbarn zusammen. Der arbeitslose Maurer und Bautischler Rudl, aus dem Dunkelsteinerwald, war nicht minder begeistert, Zuerst von der Rede des Politikers und anschließend von seiner mit ihm kollidierenden Sitznachbarin. Der Rudl war jetzt seit drei Monaten in Wien, arbeitslos und der Hunger trieb ihn vom Männerwohnheim auf die Straßen und von dort in die verschiedenen Politversammlungen, wo er und viele Leidensgenossen hofften, verköstigt zu werden oder Arbeit zu finden.